Rudolf Heß

deutscher NS-Politiker; Privatsekretär Hitlers 1925-1932; 1933 "Stellvertreter des Führers"; Mitglied der Reichsregierung als Reichsminister ohne Geschäftsbereich; 1946 in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt; nahm sich das Leben

* 26. April 1894 Alexandria (Ägypten)

† 17. August 1987 Berlin-Spandau (Suizid)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 43/1987

vom 12. Oktober 1987 , ergänzt um Meldungen bis KW 46/2023

Wirken

Rudolf Heß war Sohn eines Exportkaufmanns und wuchs zunächst in Ägypten auf. Der Vater wird als ungemein harter Mann geschildert. Im Alter von 14 Jahren wurde der Junge nach Deutschland auf ein Internat in Godesberg am Rhein geschickt, wollte eigentlich - technisch sehr begabt - Ingenieur werden, schlug dann aber auf Wunsch des Vaters eine kaufmännische Laufbahn ein. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Kriegsfreiwilliger teil, ab 1914 zunächst im Westen, später im Osten, anfänglich als Infanterist, zuletzt als Leutnant bei den Fliegern.

Nach dem Krieg begann er in München zu studieren, fand Anschluß an den Kreis des Ex-Generals und Geopolitikers Karl Haushofer und lernte im Mai 1920 Hitler kennen. Er geriet völlig in dessen Bann und nahm in dessen nächster Nähe am Novemberputsch 1923 in München teil. Er verbüßte die auch über ihn verhängte Festungshaft zusammen mit Hitler auf der Festung Landsberg ...